Adopt-a-Career – «Patenschaft» für eine Aus- und Weiterbildung des Personals

Seit Beginn investiert Pro Phalombe in die Infrastruktur des Spitals Phalombe und hat bedeutende Projekte betreut. Eine Analyse der Vereinsarbeit in Malawi lieferte die Grundlage für die Planung neuer Projekte. Nach Gesprächen mit der Spitalleitung vor Ort wurde 2011 entschieden, einen separaten Ausbildungsfonds zu schaffen: Adopt-a-Career.

Projektumfang

Für die nächsten Jahre ist ein Betrag von € 32 000 pro Jahr budgetiert.

Projektziele

  • Mitarbeiterausbildung
  • Mitarbeiterbindung (Bondingverträge)
  • Qualitative Verbesserung im Spitalalltag
  • Alle Departemente werden involviert (Ärzte, Pflege, Pflegeschule und Administration)
  • Der Spitalbetrieb darf durch die ausbildungsbedingte Abwesenheit nicht beeinträchtigt werden.

Kandidatenauswahl

Mindestens einmal jährlich werden Interviews mit Interessenten durchgeführt. Die ersten Kandidaten wurden im November 2011 angehört. Teilnahmeberechtigt ist jeder Mitarbeiter, der eine Bewerbung mit einem Lebenslauf einreicht. Nach erfolgreicher Anhörung unterzieht sich der Kandidat einem medizinischen Attest. Dazu gehört auch ein HIV-Test. Im Falle einer HIV-Infektion muss sich der Kandidat einer retroviralen Therapie unterziehen, um Ausbildungsberechtigt zu bleiben. Dies ist aus verschiedenen Gründen sinnvoll und mittlerweile Standard in Malawi.

Drei Angestellte absolvieren als Hebamme/Krankenpfleger/innen «Nurse Midwife Technicians»

Doreen Khomani (ehem. Krankenhaus-Reinigung), Eric Manjolo (ehem. Patienten-Aufseher) und Sostén Makwinja (ehem. Patientensaal-Angestellter)

Von Ethel Chimaliro
Das Adopt-a-Career Programm am Holy Family Mission Hospital kann wieder einen Erfolg verbuchen. Am 8. April 2016 haben drei Hebamme/Krankenpfleger/innen am Holy Family College of Nursing abgeschlossen.

«Gehen Sie hinaus und dienen Sie der Gemeinschaft, indem sie gute Pflegearbeit leisten und erinnern Sie sich an die Donatoren, die Sie unterstützt haben. Geben Sie in diesem Sinne mit Liebe, der Gemeinschaft qualitativ hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen zurück.» Dies war die Botschaft vom Ehrengast, dem Erzbischof der Diözese Blantyre, Thomas Luke Msusa, anlässlich der Abschlussfeier.

Weitere Vertreter von Ministerien verfolgten die Zeremonie: Beamte von CHAM (Gesundheitsministerium), Krankenpfleger/innen und Hebammen aus Malawi, Verwaltungsrat des Spitals Phalombe und angegliederte Schule, Gesundheitskommission der Erzdiözese, um nur einige zu nennen.

Bravo Pro Phalombe für die gute Arbeit, macht weiter so!

Beispiele für Karrieremöglichkeiten

Pflege/Pflegeschule
Die Standardausbildung dauert drei Jahre (Diploma in Nursing) und kann in Phalombe absolviert werden. Anschliessend folgt eine höhere Fachausbildung von 2 Jahren (Degree in Nursing). Abschliessend folgt der akademische Teil (Bachelor in Nursing) von 2 Jahren. Daneben gibt es verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten in Community Health, Mental Health etc.

Ärzte
Bisher nicht akademisch ausgebildete Medical Assistants und Clinical Officers können neu an der Medical University of Blantyre ein Zertifikat in Clinical Medicine absolvieren (6 Jahre, entspricht einem Medizinstudium ohne Matura). Daneben gibt es Diplome in Spezialdisziplinen zu erwerben (Chirurgie, Orthopädie, Anästhesie etc.). Diese Ausbildungen dauern 2 bis 4 Jahre.

Administration
Schulen in Buchhaltung, Management etc. (Certificate of Accountant, Chartered Accountant, Certificate in Hospital Management, etc.)

Zusammenfassung und Ausblick

Das Projekt Adopt-a-Career ist in Phalombe mit Begeisterung aufgenommen worden. Es wird sich zeigen, wie erfolgreich die Kandidaten die jeweiligen Ausbildungen absolvieren. Die Schwierigkeiten des Projekts bestehen im logistischen Bereich, da es schwierig ist vorauszusagen, welche Schulen zu welchen Konditionen welche Kurse anbieten. Die finanziellen Transaktionen werden in Kooperation mit einer Firma in Malawi bewerkstelligt, welche die Schulen und Institute direkt bezahlt. Damit wird die Gefahr umgangen, dass der Verwaltungsrat das Geld für andere Spitalprojekte abzweigt, was durchaus in seiner Kompetenz steht.

Lesen Sie mehr dazu in unserem NEWS 2012.